Durch die Bergbauaktivitäten zur Braunkohlegewinnung in Sachsen wurde bereits eine Fläche von ca. 55.000 ha in Anspruch genommen. Die Wasserfläche der durch Flutung entstehenden Seen beträgt im Mitteldeutschen und Lausitzer Revier insgesamt ca. 230 km². Die durch den Braunkohleausstieg bedingten Transformationsprozesse in der Region erfordern eine Stärkung bereits vorhandener, ressourceneffizienter Wirtschaftsbereiche bei gleichzeitiger Etablierung neuer ökonomisch, ökologisch und sozial nachhaltiger Wirtschaftsstrukturen.

Mit dem Projekt RegioNet WasserBoden will der Freistaat Sachsen fachliche Grundlagen zur Bewältigung des Strukturwandels und des Klimawandels im Mitteldeutschen und Lausitzer Revier bereitstellen. Im Projekt werden Datengrundlagen, Tools und Modelle bedarfsgerecht für die Fachplanung weiterentwickelt und deren Ergebnisse in Planungsprozesse und Genehmigungsvorhaben eingebracht.

Am 11. und 13. Juli 2023 fanden die Auftaktveranstaltungen des Projekts RegioNet WasserBoden in Leipzig und Rietschen statt. Nach der Projektvorstellung am Vormittag stand am Nachmittag die Diskussion mit den Teilnehmenden zu deren Erwartungen an das Projekt im Mittelpunkt. An drei Thementischen konnten Herausforderungen und Handlungsbedarfe zum Management der Umweltressourcen Wasser, Boden und Natur diskutiert werden.

INFRASTRUKTUR & UMWELT Professor Böhm und Partner (IU) unterstützte das Sächsische Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie und die Landestalsperrenverwaltung bei der Vorbereitung und Durchführung der Thementische, sowie bei der Präsentation und Dokumentation der Ergebnisse beider Veranstaltungen.

Jeweils etwa 120 Teilnehmerinnen und Teilnehmer in Leipzig und Rietschen aus Kommunalverwaltung, Fach- und Genehmigungsbehörden, Verbänden und Vereinen sowie Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft zeigten reges Interesse an den Inhalten von RegioNet WasserBoden. Bei den Diskussionen wurden Erfordernisse zur Umsetzung eines nachhaltigen Strukturwandels thematisiert, wie z. B. der Bedarf nach effektivem Management von Wasser- und Bodenressourcen. Zielkonflikte mit dem Naturschutz sollen frühzeitig und integriert in der Planung berücksichtigt werden.